Stadtteil-Videointerviews

Gruppengröße: Klein (bis 5 Personen), Mittel (bis 15 Personen), Groß (ab 15 Personen)

Format: Informelle Treffen zum Austausch und Begegnung, Workshop, Aktionen/Angebote im öffentlichen Raum, Aktionen/Angebote im digitalen Raum, Befragung

Handlungsfelder: Gesundheit, Sport und Bewegung, Hilfen und Unterstützung, Pflege, Wohnen, Wohnumfeld, Öffentlicher Raum, Sprachen, Kunst, Kultur, Gestaltung, Austausch, Vernetzung und Kooperation, Versorgung, Prävention, Religion

Zugangsweg: Digital

Dauer: weniger als 1 Tag

Methode eignet sich besonders für …

die Kontaktaufnahme und zur Datenerhebung von Bedarfen der Zielgruppe

Einsatzmöglichkeiten

Videointerviews sind eine Variante der Methode “Kinderinterviews” nach Hiltrud von Spiegel. Sie dienen der Befragungen von Zielgruppen (oftmals Kindern) eines Stadtteil. Diese Befragung wird sowohl zur Kontaktaufnahme, als Beteiligungsinstrument oder als für die Datenerhebung genutzt (vgl. v. Spiegel 1997, S. 188).

Beschreibung der Methode

Für die Durchführung der Videointerviews sollte das Kernthema definiert werden sowie Interviewleitfragen für die zu erreichende Zielgruppe vorbereitet werden. Dabei gilt es, eine kultur- und zielgruppensensible Formulierung der Fragestellungen zu beachten.

Es sollte im Vorfeld überlegt werden, ob und in welchem Rahmen die Videos präsentiert werden. Möglicherweise dienen sie als Auftakt einer größeren Bürgerbeteiligungsveranstaltung und präsentieren ein erstes Stimmungsbild

 

Vorgehensweise:

  1. Nach der erfolgten Kontaktaufnahme 
  2. wird das Thema des Interviews, deren Ablauf und die weitere Nutzung erläutert.
  3. Die Sozialarbeiter*innen erklären die Datenschutzerklärung. Es empfiehlt sich einen Vordruck bereit zu halten, der vor Ort durch die Zielgruppe oder deren gesetzlichen Vertreter*in unterzeichnet werden.
  4. Nun folgt das Interview
  5. diese wird per Smartphone als Video aufgezeichnet.
  6. Als Variante empfiehlt es sich im weiteren Verlauf die Befragung in die Hand der Zielgruppe zu geben und diese selbst die Interviews durchführen zu lassen

Früchte, Budde und Cyprian formulierten 2013 folgende Ziele (vgl. ebd. 2013, S. 115):

  • Sammlung von Geschichten der Befragten, die ihre Erfahrungen mit bestimmten Orten, Personen und Organisationen benennen
  • Herausfinden von Meinungen und Einschätzungen zu Orten und Organisationen
  • Sammlung von Wünschen, Bedarfe der Befragten zur Veränderung
  • Ausprobieren, welche Projektideen der Zielgruppe Spaß machen
  • mögliche Netzwerke identifizieren und deren Aktionsräume
  • Spiel-Umwelt-Relation

Weiterführende Literatur und interessante Links

Methode verfasst von Nadja Oertel, 2022.

Spiegel, Hiltrud von (1997): Offene Arbeit mit Kindern – (k)ein Kinderspiel. Erklärungswissen und Hilfen zum methodischen Arbeiten. Münster.

Früchtel, F; Budde,W.; Cyprian, G. (2013): Sozialer Raum und Soziale Arbeit. Fieldbook: Methoden und Techniken. 3 überarbeitete Auflage. Wiesbaden: Springer VS.S. 115.

Foto: pixabay.com