Identifikation von Schlüsselpersonen

Gruppengröße: Klein (bis 5 Personen)

Format: Information, Moderation oder aktive Ansprache, Informelle Treffen zum Austausch und Begegnung, Befragung

Handlungsfelder: Austausch, Vernetzung und Kooperation

Zugangsweg: Digital

Dauer: ca. 1 Stunde, weniger als 1 Tag

Methode eignet sich besonders für …

…die Identifikation von zentralen Bürger*innen im Sozialraum.

Einsatzmöglichkeiten

Die Methode wird zur Beziehungspflge und zur Identifikation von zentralen Bürger*innen im Sozialraum eingesetzt.

Beschreibung der Methode

Die Methode Identifikation von Schlüsselpersonen ist analog zur Methode One-to-One . Diese Methode kommt ursprünglich aus dem Community-Organizing.

Unter der Methode One-to-Ones wird ein Vier-Augengespräch verstanden, dass planvoll angelegt ist und systematisch ausgewertet werden kann. 

In der Sozialraumorientierung werden One-to-Ones oftmals zur Identifikation von  Schlüsselpersonen (Siehe Identifikation mit Schlüsselpersonen) durchgeführt. 

One-to Ones haben nach Früchte und Budde 2006, S. 14) zwei Ebenen: 

  1. Beziehungsebene: Schneller Aufbau von Sympathie- und Vertrauensbeziehung zum Gegenüber mit Anschlussperpektive
  2. Inhaltsebene: Hier werden folgende Leitfragen empfohlen (vgl. Früchtel; Budde 2006, S. 14)
    1. „Wer ist dieser Mensch? 
    2. Was bewegt diesen Menschen? 
    3. Worüber ärgert er/sie sich? 
    4. Was sind seine Wünsche für seine Nachbarschaft, seine Gemeinde?
    5. Wie viel Einfluss hat der Mensch in seinem Betrieb, seiner Religionsgemeinschaft, etc? 
    6. Ist er/sie jemand, der andere mobilisieren kann, auf den andere hören, dem andere folgen? Ist er/sie jemand mit vielen Beziehungen und einem großen Netz oder jemand, der gerne etwas für andere tut, Freude am Service hat und spürt, was andere mögen, wie es ihnen geht ? (vgl. Früchtel; Budde 2006, S. 14).(Schlüsselperson) 

Budde und Früchtel vgl. Früchtel; Budde 2006, S. 15) empfehlen während des Gesprächs folgende zusätzlichen Fragestellungen, um tiefer an die Inhalte zu kommen:

  • „Was bedeutet das für Sie?“ oder
  •  „Das scheint ist Ihnen wichtig. Erzählen Sie mir bitte, warum das so ist?“

Bei dieser Methode  geht um die Identifikation von Werten, persönlichen Sichtweisen, Eigeninteressen und Motivation (vgl. Häcker, 2003, S. 96), die dann in die Ressourcenkartei kommen (siehe Methode Veedels-Ressourcen-Check).

Weiterführende Literatur und interessante Links

Methode verfasst von Oertel, Nadja (2022).

Früchtel, F.; Budde, W. (2006): Wie funktioniert fallunspezifische Ressourcenarbeit? Sozialraumorientierung auf der Ebene von Netzwerken. Online abrufbar unter: Fallunspezifische Ressourcen-Arbeit Datum des Zugriffs: 08.03.2022

Früchtel, F; Budde,W.; Cyprian, G. (2013): Sozialer Raum und Soziale Arbeit. Fieldbook: Methoden und Techniken. 3 überarbeitete Auflage. Wiesbaden: Springer VS.

Häcker, W. (2003): Power durch das Community Organizing – Das Organisieren von Bürgerengagement auf breiter Basis – kann man das in den USA lernen?, in: Praxis der Bürgerbeteiligung. Ein Methodenhandbuch, Stiftung Mitarbeit, Bonn 2003, S. 95 – 99.

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