Nadelmethode

Gruppengröße: Klein (bis 5 Personen), Mittel (bis 15 Personen), Groß (ab 15 Personen)

Format: Aktionen/Angebote im öffentlichen Raum, Aktionen/Angebote im digitalen Raum, Befragung

Handlungsfelder: Wohnen, Wohnumfeld, Öffentlicher Raum

Zugangsweg: Digital

Dauer: weniger als 1 Tag

Methode eignet sich besonders für …

Die Nadelmethode ist eine Methode  zur Visualisierung von bestimmten Orten und Plätzen in einem Stadtteil.

Durch diese Methode können z. B. Aufenthaltsräume. inoffizielle Treffpunkt bestimmter Zielgruppen, relevante Orte identifiziert werden.

Die Nadelmethode führt zu unmittelbar-sichtbaren Ergebnissen.

Einsatzmöglichkeiten

Die qualitative Methode eignet sich in allen aktivierenden Kontexten auf Ebene des Netzwerks. Sie hat einen aktividerenden Charakter und ist oftmals der Einstieg zu einer Sozialraumanalyse.

Die Nadelmethode kann in Institutionen, z.B. Schulen oder Jugendzentren, im öffentlichen Raum (bei Befragungen) oder als mobile Nadelmethode (vgl. Krisch 2009, S. 85) angewendet werden.

Sie ermöglicht die aktive Einbeziehung von unterschiedlichen Zielgruppen und führt mit einem geringen Aufwand zu schnellen Ergebnissen.

Beschreibung der Methode

Die Nadelmethode ist eine aktivierende Einstiegsmethode, die in Einrichtungen und im öffentlichem Raum sowohl analog als auch digital anwendbar ist.

Bei dieser, von Norbert Ortmann entworfen Methode, markieren Zielgruppen mit verschiedenfarbigen Nadeln oder Klebepunkten bestimmte Orte (z.B. Wohlfühlorte, Angsträume, Orte mit verkehrlichen Hindernissen o.ä.) auf einer Karte und visualisieren diese damit.

Durch die farbige Zuordnung nach z.B. Alter, Geschlecht, Bewohner*innen oder Besucher*innen o.ä. ist ein differenzierter Überblick zum Raum, Raumaneignung und/oder Raumnutzung möglich.

Für eine differenziertere Erkenntnistiefe im Kontext der Qualität der Orte sind weiterführende Methoden nötig, wie z.B. eine strukturierte Stadtteilbegehung, eine Befragung etc.

Deinet und Krisch (2009) beschreiben, für den Einsatz der Nadelmethode “wäre die Frage nach informellen Treffpunkten von Jugendlichen in einem Stadtteil/Sozialraum” eine typische Einsatzmöglichkeit.

Sie benennen folgende Erfolgskriterien für die Nadelmethode:

  1. eine konkrete Fragestellung zum Untersuchungsinhalt
  2. unterschiedlichen Nadel- oder Klebepunktfarben

Mit der Nadelmethode können in relativ kurzer Zeit viele Personen einbezogen werden, ähnlich wie in einer kurzen Befragung.

Weiterführende Literatur und interessante Links

Methode verfasst von Oertel, Nadja (2022).

Ulrich Deinet, Richard Krisch: Nadelmethode. In: sozialraum.de (1) Ausgabe 1/2009. URL: www.sozialraum.de, Datum des Zugriffs: 21.02.2022

Richard Krisch: Sozialräumliche Methodik der Jugendarbeit. Aktivierende Zugänge und praxisleitende Verfahren. Weinheim und München 2009. S. 78 – 87

​​Ulrich Deinet: Analyse und Beteiligungsmethoden. In: Ulrich Deinet (Hrsg.): Methodenbuch Sozialraum. Wiesbaden 2009. S.68 f.

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