Nadelmethode 2.0

Gruppengröße: Mittel (bis 15 Personen), Groß (ab 15 Personen)

Format: Information, Moderation oder aktive Ansprache, Workshop, Aktionen/Angebote im öffentlichen Raum, Aktionen/Angebote im digitalen Raum

Handlungsfelder: Wohnen, Wohnumfeld, Öffentlicher Raum, Austausch, Vernetzung und Kooperation

Zugangsweg: Digital

Dauer: 1 Tag bis 1 Woche

Methode eignet sich besonders für …

…einen Austausch innerhalb eines Stadtteils/ Sozialraums. Die Teilnehmenden werden aktiviert sich mit ihrem Umfeld, den Netzwerken und Aufenthaltsorten auseinanderzusetzen und dieses mitzugestalten.

Einsatzmöglichkeiten

Bei der Nadelmethode 2.0 handelt es sich um eine Verlagerung der klassischen Nadelmethode (vgl.  Deinet; Krisch 2009 und Methode Nadelmethode) in den virtuellen Raum.

Beschreibung der Methode

Vorbereitung der Nadelmethode 2.0

  1. Bereitstellung eines auf Kartendiensten basierendes Programm. Bei diesem Programm sollte  es die Möglichkeit geben, Orte/Plätze mit verschiedenen Farben und Formen zu markieren , deren jeweilige Bedeutung vorab gemeinsam mit den Mitarbeitern festgelegt wird. (vgl.Dummer, Malcherowitz, Weck 2015). 
  2. Dummer, Malherowitz und Weck (2015) beschreiben:”Mit Hilfe von verschiedenen programmimmanenten Erweiterungen (bspw. Kommentarfunktion, Möglichkeit, eigene Bilder zu verlinken und teilen) besteht die Möglichkeit, Markierungen zu personalisieren und direkt online in Austausch mit anderen Nutzern zu treten. Ein Austausch vor Ort ist jedoch unerlässlich, da in solch einem entanonymisierten, persönlichen Rahmen Gespräche und Diskussionen erfahrungsgemäß von höherer Qualität zeugen. Auch ist die Hemmschwelle, Nachfragen zu stellen, in solch einem Rahmen zumeist niedriger.”
  3. Einladungen formulieren mit folgenden Punkten:
    1. Plattform, Zeit, Dauer
    2. Datenschutzerklärung
    3. Benennung einer konkreten Fragestellung und Zielen
    4. technische Anleitung mitsenden

Durchführung der Nadelmethode 2.0 nach Dummer, Malcherowitz, Weck (2015)

  1. Aufwärm- und Erkundungsphase:
    1. Formulierung einer konkreten Fragestellung und Zielen
    2. Datenschutzerklärung: Mit welchem Ziel werden Daten erhoben, was passiert mit Daten, wer hat Zugriff darauf, wo werden Daten abgelegt?
    3. Datenschutzerklärung unterzeichnen
    4. Anleitung zum Umgang mit Tool oder evtl. Endgeräten
  2. Pin-Phase:
    1. Bei der digitalen Variante 2.0 hat “jeder Teilnehmende seine eigene digitale Karte. Für den Einstieg empfiehlt es sich, zusammen mit allen Teilnehmenden einen Ort exemplarisch zu markieren und kommentieren, Bilder hochzuladen und andere Funktionen auszuprobieren, um die wichtigsten Fragen bereits vorab zu klären und einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewähren. Unerlässlich ist hierbei ein fester Ansprechpartner für die Teilnehmenden, an den sie sich bei aufkommenden Fragen oder Problemen vertrauensvoll wenden können.
    2. Damit die Nadelmethode ihren qualitativen Charakter nicht verliert, müssen Orte nicht nur markiert, sondern diese auch besprochen werden. Dabei reicht eine Kommunikation über die im Programm integrierte Kommentarfunktion und über soziale Netzwerke nicht aus. Ein regelmäßiger Austausch und Diskussionen zwischen Beteiligten und Fachkräften, etwa in der durchführenden Einrichtung (bspw. Jugendhaus), sind fester Bestandteil der Methode. Hierdurch sowie durch eine entsprechende Fragestellung erhält sie einen aktivierenden Charakter.” (Dummer, Malcherowitz, Weck 2015)

Weiterführende Literatur und interessante Links

Methode verfasst von Oertel, Nadja (2022).

Deinet, U.; Krisch, R. (2009): Nadelmethode. In: sozialraum.de (1) 1/2009. http://www.sozialraum.de/ Datum des Zugriffs am 08.03.2022

Dummer,I.; Malcherowitz,M.;  Weck, J.: Die Nadelmethode 2.0 als Werkzeug für Projektarbeit zu sozialräumlicher Partizipation und Medienpädagogik. In: sozialraum.de (7) Ausgabe 1/2015. URL: https://www.sozialraum.de/die-nadelmethode-20.php, Datum des Zugriffs: 08.03.2022.

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