Weitwinkelbetrachtung in der Erkundung eines Stadtteils

Gruppengröße: Klein (bis 5 Personen), Mittel (bis 15 Personen)

Format: Information, Moderation oder aktive Ansprache, Informelle Treffen zum Austausch und Begegnung, Befragung

Handlungsfelder: Wohnen, Wohnumfeld, Öffentlicher Raum, Austausch, Vernetzung und Kooperation

Zugangsweg: Digital

Dauer: ca. 1 Stunde, weniger als 1 Tag

Methode eignet sich besonders für …

..für den Einstieg in die Arbeit mit dem Stadtteil oder dem Sozialraum. 

In der Sozialraumorientierung ist die Datenerhebung nach Budde, Früchtel und Cyprian (vgl. ebd. 2013) wichtig, um mit den Bewohner*innen in Kontakt und Beziehung zu treten. Siekonstatieren: Eine Datenerhebung muss”Ideen liefern zu vorhandenen Ressourcen, zu Projektideen, sie muss einen im Stadtteil bekannt machen, sie muss Anknüpfungspunkte schaffen.” (vgl. ebd. 2013, S. 120).

Einsatzmöglichkeiten

Die Methode Weitwinkelscan zur Stadtteilerkundung wurde von Budde, Früchtel und Cyprian (vgl. ebd. 2013) entwickelt. Sie beinhaltet verschiedene (Unter-) Methoden, die der Stadtteilerkundung im Kontext der Kontaktaufnahme mit Bewohner*innen dienen.

Beschreibung der Methode

Folgende methodische Schritte werden empfohlen:

    1. Mach drei: “Nicht mehr als drei Anläufe zu vorhandenen Sozialstrukturdaten. Nur sammeln, was einfach von Ämtern und aus Berichten zu bekommen ist. Die Auswertung muss sofort mit direkten Erfahrungen verbunden werden.” (Budde; Früchtel; Cyprian 2013, S. 120).
    2. Zehn One-to-ones (siehe One-to Ones) mit Bewohner*innen machen. Achte dabei auf die Kontaktaufnahme zu unterschiedlichen Tageszeiten, verschiedenen Altersgruppen und unterschiedlichen Milieus.
    3. Zehn One-to-ones (siehe One-to Ones) mit Ansässigen machen. Das sind z.B. Geschäftsinhaber*innen, Gastronomen, Kioskbesitzer*innen.
    4. Ressourcen vor Ort nutzen: “Gehen Sie vor Ort einkaufen oder essen. Nutzen Sie ein oder zwei Dienstleistungen vor Ort: Lassen Sie sich das Haar schneiden, ihr Auto durchchecken… Es gilt das Prinzip: Datensammlung muss stets auch Kontaktsammlung sein.” ( Budde; Früchtel; Cyprian 2013, S. 121).
    5. Aufenthaltsorte im Stadtteil identifizieren
      1. Wo treffen sich die Leute
      2.  im Freien?
      3. gibt es Gemeinschafträume, Bürgerhäuser, Veedelsräume?
      4. in Netzwerken?
      5. im digitalen Raum?
      6. Zeichnen Sie diese Orte in die Karte ein
    6. Besuche: Besuchen Sie die Vorstände von zwei Vereinen im Stadtteil und zwei Religionsgemeinden und führen Sie ein Gespräch über den Stadtteil.
    7. Lokalpresse: “Lesen Sie die Zeitungsberichte des letzten halben Jahres und sprechen Sie mit dem zuständigen Redakteur.
    8. Teamsitzungen: Führen Sie einen neuen festen Tagungsordnungspunkte für Ihre Teamsitzungen ein: „Infos aus dem Stadtteil“.”(vgl. Budde, Früchtel; Cyprian 2013, S. 121).

Weiterführende Literatur und interessante Links

Methode verfasst von Oertel, Nadja (2022).

Früchtel, F; Budde,W.; Cyprian, G. (2013): Sozialer Raum und Soziale Arbeit. Fieldbook: Methoden und Techniken. 3 überarbeitete Auflage. Wiesbaden: Springer VS.

Foto: Pixabay.