Wozu dieser Methodenkoffer?

Von der Bedarfsorientierung zum Methodenkoffer

Insbesondere während der Corona-Pandemie ab 2020 wurde über die intensive Netzwerkarbeit sichtbar, dass soziale Einrichtungen in Köln-Mülheim vor der besonderen Herausforderung standen, kreative Zugänge zu schwererreichbaren Zielgruppen zu finden und deren Erreichung sicherzustellen. Dies ist insbesondere im Kontext der Bedarfsermittlung, der Eruierung von Unterstützungsmöglichkeiten oder zur Vermittlung von Präventionsangeboten relevant. 

Als Unterarbeitsgruppe der regelmäßig durchgeführten Stadtteilkonferenzen im Sozialraumgebiet wurde zu diesem Zweck eine „AG Corona-Zugangsmethoden“ einberufen: Diese Arbeitsgruppe sammelte und kategorisierte die erprobten Zugangswege zu schwererreichbaren Zielgruppen. 

Zusätzlich wurde bei dem Vernetzungsgremium „Runder Tisch Seniorenarbeit“  durch die Seniorenkoordination Mülheim in Trägerschaft der AWO Kreisverband Köln eine zielgruppenspezifische Arbeitsgruppe in Köln-Mühlheim eingerichtet, die mittels Erfassungsbogen fortlaufend Zugangswege zu Senior*innen erfasste und kategorisierte. 

Durch die Zusammenführung und Bündelung beider Arbeitsgruppen wurden vielfältige Methoden zur Erreichbarkeit von Zielgruppen gesammelt und den Gremien vor Ort vorgestellt.      

 

Der Methodenkoffer

Die Genese im Stadtteil                                                                

Die in den Gremien beteiligten Akteur*innen vor Ort äußerten den Wunsch auf die gesammelten Methoden einfach und unkompliziert zugreifen zu können.

Die Idee des digitalen Methodenkoffers war geboren.

Die Sozialraumkoordinatorinnen Mülheim-Nord/Keupstraße bedanken sich bei der Bezirksvertretung Mülheim für die finanzielle Unterstützung des Projektes, bei den Kooperationspartner*innen für die gemeinsame Entwicklung der Methoden und bei den Akteur*innen vor Ort für die Beteiligung in den Austauschprozessen.

Der Methodenkoffer

Die Methoden des Methodenkoffers können Sie über verschiedene Filterfunktionen filtern.

Die Filtermethoden beziehen sich auf:

  • das Format der Methode
  • den Zugangsweg
  • die Dauer der Methode
  • auf die Handlungsfelder
  • und die Gruppengröße

Zusätzlich können Sie sich die Methoden alphabetisch sortieren und anzeigen lassen.

Der Methodenkoffer als wachsendes System

Der Methodenkoffer versteht sich als lernendes und wachsendes System. Wir, die Sozialraumkoodination Mülheim-Nord/Keupstraße, freuen uns über weitere Methodenvorschläge, ihre Verbesserungsideen und weitere Impulse für die Weiterentwicklung des Methodenkoffers. 

Ihre Informationen und Hinweise erreichen uns über sozialraumkoordination.muelheim@csh-koeln.de

Vielen Dank für Ihre Mitwirkung.

Das Quartier als Bezugsrahmen: 

Der Bezugsrahmen für den Methodenkoffer ist das Quartier. Wir verstehen das Quartier nicht als abgeschlossenen Behälter mit festgelegten Grenzen, sondern betrachten das Quartier aus der Perspektive der Alltags-, Bewohner*innen und Nutzer*innensicht heraus. Demnach ist das Quartier ein ‚fuzzy place‘, (Schnur 2012) ein Ort der Unschärfe, dessen Bestimmung und auch Grenzen individuell und subjektiv konstruiert sind. 

Das Quartier als Bezugsrahmen zu wählen ist deshalb sinnvoll, weil auf diese Weise ALLE Bewohner*innen und Nutzer*innnen des Quartiers als Adressanten des Methodenkoffers mit einbezogen werden können. Formen von Kategorisierung und Etikettierung (Religion, Herkunft, sozialer Status etc.), die bereits in ihrer Zuordnung diskriminierende Wirkungen entfalten, wollen wir vermeiden, in dem das Quartier, sprich der Alltags- und Lebensort des Menschen, als Referenzrahmen verwendet wird. 

Dementsprechend wollen wir mit dem Methodenkoffer alle Menschen ansprechen, die sich dem Quartier zugehörig fühlen, die dort wohnen und/oder arbeiten oder für die das Quartier ein ganz alltäglicher Lebensort darstellt.

Darüber hinaus betrachten wir Quartiere per se als Orte der Vielfalt. Migration und damit Mobilität sind konstitutiver Teil unserer Städte und Quartiere. Kurzum: Ohne Vielfalt wäre Mülheim nicht der Stadtteil, der er heute ist: ein dichter, nutzungsgemischter, heterogener, spannender Erfahrungsort, in dem sich Menschen aus aller Welt zuhause fühlen.